Bedford-Strohm: Kirche braucht Experimentiergeist

Bedford-Strohm: Kirche braucht Experimentiergeist

Cham, München (epd). Die Kirche benötigt nach Ansicht des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm Experimentiergeist. Es sei nötig, auch Formen zu wagen, die ungewohnt sind, sagte der evangelische Theologe am „Kirchentags-Sonntag“ in der Erlöserkirche von Cham laut Redemanuskript. „Denn wie die wunderbare Botschaft des Evangeliums Menschen erreichen wird, kann je nach Alter und biografischem Hintergrund ja höchst unterschiedlich sein.“

Deshalb brauche es die Vielfalt der Formen: Die einen liebten das Neue, das Moderne. Die anderen liebten die alten liturgischen Worte und Formen, sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Entscheidend sei, „dass wir einander achten in unseren unterschiedlichen Formen, unseren Glauben zu leben und zu stärken.“

In Kirchengemeinden und auch auf dem Kirchentag sei es wichtig, eine Gemeinschaft zu sein, in der man achtsam, rücksichtsvoll, tolerant, offen und wertschätzend miteinander umgehe. „Eine Gemeinschaft, in der wir die Liebe selbst ausstrahlen, von der wir als Kirche sprechen“, sagte der Landesbischof.

Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ statt. Mehr als 2.000 Einzelveranstaltungen sollen sich zusätzlich zu Glaubensthemen der internationalen Politik sowie dem Zusammenleben von Menschen in Familie und Gesellschaft widmen. Seit 2007 wird jährlich der „Kirchentags-Sonntag“ als Einstimmung auf den kommenden Kirchentag gefeiert.