Helfer verurteilen Luftangriff auf Vertriebenen-Camp in Myanmar

Helfer verurteilen Luftangriff auf Vertriebenen-Camp in Myanmar

Oslo, Yangon (epd). Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) hat den tödlichen Luftangriff auf ein Camp mit Hunderten Vertriebenen in Myanmar scharf verurteilt. Bei dem Angriff am Montag im östlichen Bundesstaat Kayah (Karenni) seien mindestens drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder, erklärte die humanitäre Organisation am Dienstag. Seit Dezember hätten die Kämpfe in den östlichen Regionen an der Grenze zu Thailand zugenommen.

Im Bundesstaat Kayah bekämpfen sich Myanmars Militär und eine lokale Widerstandsgruppe. Laut dem lokalen Nachrichtenportal DMG flohen allein in den vergangenen Tagen mehr als 20.000 Menschen aus der Region. Menschenrechtsorganisationen kritisieren seit Monaten, dass durch den wahllosen Einsatz von Artillerie und Luftangriffen des Militärregimes Zivilisten getötet, verletzt oder vertrieben würden. Myanmars Armee hatte sich vor fast einem Jahr an die Macht geputscht.

„Wir sind zutiefst besorgt angesichts der neuen Welle von Gewalt und Kämpfen, die Zivilisten im Südosten Myanmars ins Visier nimmt“, sagte NRC-Generalsekretär Jan Egeland. Die Behörden seien nach dem humanitären Völkerrecht dafür verantwortlich, Zivilisten zu schützen. „Wir fordern sie auf, ihrer Pflicht nachzukommen.“

Neben dem Kayah-Staat ist auch der benachbarte Bundesstaat Kayin (Karen)von den Kämpfen betroffen. Seit Mai wurden dem Norwegischen Flüchtlingsrat zufolge in beiden Bundesstaaten etwa 162.000 Menschen zur Flucht gezwungen, darunter Frauen und Kinder. Zudem sind allein im Kayin-Staat mehr als 650 Häuser, Klöster, Kirchen und Schulen angezündet oder zerstört worden.