Statistik: Über eine Million Todesfälle im Jahr

Statistik: Über eine Million Todesfälle im Jahr

Wiesbaden (epd). Nach vorläufigen Ergebnissen hat die Zahl der Sterbefälle in Deutschland 2021 erstmals seit 75 Jahren wieder die Marke von einer Million (1.016.899 Fälle) überstiegen. Über eine Million Todesfälle hatte es auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik nur 1946 gegeben, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Im Dezember 2021 starben 100.291 Menschen. Diese Zahl liegt 22 Prozent über dem Median-Wert der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat (plus 17.821 Fälle).

Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 sind die Sterbefallzahlen 2021 um drei Prozent oder 31.327 Fälle gestiegen. Bereits 2020 war dieser Zuwachs im Vergleich zum letzten Vorpandemiejahr 2019 stärker ausgeprägt (plus fünf Prozent). Ausgehend von 2019 wäre für 2021 eine Sterbefallzahl von 960.000 bis 980.000 erwartbar gewesen, also ein Anstieg um zwei bis vier Prozent. Tatsächlich ist sie von 2019 auf 2021 um acht Prozent gestiegen, hieß es.

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit noch nicht für das gesamte Kalenderjahr abbilden, so das Bundesamt. Im November 2021 lagen sie in allen Bundesländern über dem jeweiligen mittleren Wert der vier Vorjahre. Am höchsten waren die Abweichungen in Sachsen (plus 49 Prozent), Thüringen (plus 47 Prozent) und Bayern (plus 32 Prozent).

Auch in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Baden-Württemberg betrugen die Abweichungen 20 Prozent oder mehr. Damit waren die Befunde zur Übersterblichkeit in jenen Bundesländern am deutlichsten, in denen auch die Corona-Infektionszahlen zuvor am höchsten waren. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen waren die Abweichungen am geringsten. Hier lagen die Sterbefallzahlen um weniger als zehn Prozent über dem Vergleichswert aus den Vorjahren.