Äthiopien: UN setzen Hilfslieferungen im Nordwesten Tigrays aus

Äthiopien: UN setzen Hilfslieferungen im Nordwesten Tigrays aus

Genf (epd). Die UN und Hilfsorganisationen haben ihre humanitäre Arbeit in einem Gebiet im Nordwesten der äthiopischen Krisenregion Tigray vorübergehend eingestellt. Die angespannte Sicherheitslage und mögliche Drohnenangriffe hätten zu dieser Entscheidung geführt, sagte ein Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag in Genf.

Am Freitag wurden den Angaben zufolge bei einem Luftangriff auf ein Camp mit Binnenflüchtlingen viele Menschen verletzt und getötet. Die Intensivierung der Luftattacken in dem Gebiet um die Stadt Dedebit sei alarmierend, erklärte der Sprecher. Er rief die Konfliktparteien auf, keine zivilen Ziele zu attackieren und den humanitären Helfern ungehinderten Zugang zu den notleidenden Menschen zu geben.

Der Norden Äthiopiens ist Schauplatz eines bewaffneten Konflikts zwischen der Zentralregierung in Addis Abeba und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Brennpunkt ist die Region Tigray, wo im November 2020 die Kämpfe begannen. Millionen Zivilisten sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.