Zwölf Prozent der Pflegefachstellen auf Intensivstationen unbesetzt

Zwölf Prozent der Pflegefachstellen auf Intensivstationen unbesetzt

Berlin (epd). Der Pflegekräftemangel in den Kliniken hat sich laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft im Corona-Jahr 2021 zugespitzt. Auf den Normalstationen seien sechs Prozent der Stellen und auf den Intensivstationen zwölf Prozent der Stellen für Pflegefachkräfte unbesetzt geblieben, sagte der Vorsitzende Gerald Gaß dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag). Deshalb habe während der Pandemie ein Teil der Intensivkapazitäten zeitweise oder dauerhaft abgemeldet werden müssen, erklärte er.

Im vergangenen Jahr konnten laut Gaß 8.000 Arbeitsplätze auf den Intensivstationen und damit jede achte Fachstelle nicht besetzt werden. Bis eine neue Intensivfachkraft eine offene Stelle besetzt habe, seien im Durchschnitt 21 Wochen vergangen. Vor fünf Jahren hätten die Kliniken lediglich 3.100 zusätzliche Stellen ausgeschrieben. Auf den Normalstationen seien 2021 bundesweit rund 14.000 Stellen für examinierte Pflegefachkräfte in den Kliniken unbesetzt geblieben. Vor fünf Jahren waren es Gaß zufolge nur 3.900 unbesetzte Stellen. Bis eine Fachkraft eingestellt worden sei, habe es 2021 durchschnittlich 17 Wochen gedauert.

Der Personalmangel habe sich aus verschiedenen Gründen verschärft, erläuterte der Chef der Krankenhausgesellschaft: „Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in den Ruhe- oder Vorruhestand. Außerdem bleiben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger in der Elternzeit und verbleiben anschließend länger in Teilzeit.“

Während es auf dem Land vor allem an Ärztinnen und Ärzten mangele, da diese nach dem Studium lieber in den Universitätsstädten bleiben, zögen Pflegefachkräfte wegen hoher Mieten eher aus den Städten aufs Land, fügte Gaß hinzu. Die Pflegekräfte kündigten ihre Jobs auch wegen Arbeitsüberlastung, was wiederum zu einer höheren Belastung für die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führe.