Marburger Bund warnt vor Überlastung der Normalstationen

Marburger Bund warnt vor Überlastung der Normalstationen

Hannover (epd). Der Ärzteverband Marburger Bund warnt angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus vor einer Überlastung der Normalstationen in Krankenhäusern. „Es wäre ein Fehler, bei der Omikron-Welle nur auf die Auslastung der Intensivstationen zu schauen“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Sonntag). Insgesamt müssten deutlich mehr Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern behandelt werden als bei der Delta-Variante.

Omikron gilt als ansteckender als andere Varianten des Coronavirus. Zugleich rechnen Expertinnen und Experten mit vergleichsweise milden Verläufen bei einer Infektion. „Der Großteil der Fälle muss in den Notaufnahmen und auf den Normalstationen behandelt werden“, sagte Johna. „Wenn man nur die Intensivbetten-Belegung als Maßstab für Corona-Maßnahmen heranziehen würde, wäre das zu kurz gegriffen und bei Omikron sogar trügerisch.“ Sie warnte vor Einschränkungen bei planbaren Eingriffen, „weil das Personal zur Betreuung der Covid-Patienten auf Normalstationen gebraucht wird“.

Nach den Feiertagen rund um den Jahreswechsel sind die Infektionszahlen in Deutschland deutlich gestiegen. Am Sonntag meldete das Robert Koch-Institut für die zurückliegenden 24 Stunden 36.552 Neuinfektionen, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg bundesweit auf 362,7, von 335,9 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 77 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, womit sich die Zahl der Corona-Toten in Deutschland auf 113.977 erhöhte.