Norwegischer Flüchtlingsrat darf Arbeit in Äthiopien wieder aufnehmen

Norwegischer Flüchtlingsrat darf Arbeit in Äthiopien wieder aufnehmen

Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Fünf Monate nach der Suspendierung darf der Norwegische Flüchtlingsrat seine Hilfsprojekte in Äthiopien wieder aufnehmen. Die äthiopischen Behörden haben ein entsprechendes Verbot aufgehoben, wie die Hilfsorganisation am Mittwoch in Nairobi mitteilte. Nun bräuchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die „grundlegenden operativen Freiheiten“, die sie auch in anderen Ländern hätten, sagte der Generalsekretär der Organisation, Jan Egeland.

Die äthiopischen Behörden hatten Ende Juli alle Projekte des Norwegischen Flüchtlingsrates verboten. Begründet wurde das Vorgehen unter anderem mit der öffentlichen Kommunikation der Hilfsorganisation. Vor der Suspendierung hatte die Organisation nach eigenen Angaben 250.000 Menschen in dem ostafrikanischen Land unterstützt, wo sich seit November 2020 die Zentralregierung und die Partei Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) bekämpfen.

Der Bürgerkrieg in Äthiopien entzündete in der nördlichen Region Tigray, wo ein Machtkampf zwischen der dort regierenden TPLF und der Zentralregierung eskalierte. Der Konflikt weitete sich nach und nach auf andere Regionen des Landes aus. Der Zentralregierung, aber auch anderen Konfliktparteien, wurden immer wieder die Blockade von Hilfslieferungen sowie Schikanen gegen humanitäre Helferinnen und Helfer vorgeworfen.