Böller-Verkaufsverbot: Bremens Luft profitiert am meisten

Böller-Verkaufsverbot: Bremens Luft profitiert am meisten

Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat das Verkaufsverbot für Silvesterböller als Erfolg bewertet. Der stark gesundheitsschädliche Feinstaub sei im Vergleich zu Vorjahren ohne Verkaufsverbot um mehr als 90 Prozent reduziert gewesen, teilte die Umweltschutzorganisation am Samstag in Berlin mit. Spitzenreiter bei der Feinstaub-Reduktion war laut Umwelthilfe Bremen, wo zusätzlich zum Verkauf auch der Gebrauch von Böllern und Raketen stadtweit verboten worden war.

So sank die stündliche Spitzenbelastung für Feinstaub an der Messstation Bremen-Dobben um 96 Prozent. Konkret wurden demnach in der Nacht zum 1. Januar 2022 nur noch 46 Mikrogramm je Kubikmeter gemessen. Nahezu ähnliche Rückgänge von 94 Prozent seien an der Landshuter Allee in München verzeichnet worden, wo Böllern den Angaben zufolge im gesamten inneren Ring verboten war. An der Frankfurter Allee in Berlin lag der Rückgang laut Umwelthilfe bei immerhin 87 Prozent. In der Hauptstadt gab es kein flächendeckendes Gebrauchsverbot für Böller, sondern nur an bestimmten Plätzen.

Die Umwelthilfe stützt sich nach eigenen Angaben auf eine erste Auswertung behördlicher Messdaten. Umwelthilfe-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch mahnte auch mit Blick auf durch Feuerwerk Verletzte und Getötete für die Zukunft ein vollständiges Böllerverbot in ganz Deutschland an. Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) solle die Sprengstoffverordnung überarbeiten und den privaten Gebrauch von Pyrotechnik zu Silvester so dauerhaft beenden.