"Brot für die Welt": Freiheitsrechte werden zunehmend eingeschränkt

"Brot für die Welt": Freiheitsrechte werden zunehmend eingeschränkt
28.12.2021
epd
epd-Gespräch: Natalia Matter und Mey Dudin

Berlin (epd). Die Entwicklungszusammenarbeit mit ärmeren Ländern wird nach Angaben von „Brot für die Welt“-Präsidentin Dagmar Pruin schwieriger. „Wir beobachten mit Sorge, dass es nicht wenige Länder gibt, die Freiheitsrechte eingeschränkt haben“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Einige Regierungen hätten die Corona-Pandemie dafür zum Vorwand genommen. Das wirke sich auch auf Organisationen aus, mit denen das evangelische Hilfswerk zusammenarbeite, weil fast alle sich als Teil der Zivilgesellschaft definierten.

Indien sei zum Beispiel ein Land, wo die Arbeit erschwert werde, „etwa durch Gesetze, die es schwieriger machen, Organisationen vor Ort finanziell zu unterstützen“. Pruin betonte: „Für uns, die mit lokalen Partnern arbeiten, hat das natürlich sofort Einfluss auf die Arbeit. Das sehe ich schon mit großer Besorgnis.“ Details wollte sie nicht nennen, „weil das unsere Partner gefährden könnte“.

Die Lage habe sich im vergangenen Jahrzehnt deutlich verschlechtert: „Inzwischen können nur noch drei Prozent der Menschen auf der Welt uneingeschränkt ihre zivilgesellschaftlichen Rechte wahrnehmen. Das ist eine unglaubliche Zahl.“ Pruin fügte hinzu: „Ich habe vor zehn Jahren nicht damit gerechnet, dass sich das derart verschärft. Damals dachten wir eigentlich, wir seien auf einem anderen Weg.“