Hilfswerk: Unwetterkatastrophen verursachen Schäden in Milliardenhöhe

Hilfswerk: Unwetterkatastrophen verursachen Schäden in Milliardenhöhe

London (epd). Unwetterkatastrophen haben in diesem Jahr laut einer Studie Kosten in Milliardenhöhe verursacht. Zehn der schwersten Unwetter und Stürme kosteten die betroffenen Länder 2021 rund 170 Milliarden US-Dollar (150 Milliarden Euro), wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie der britischen Hilfsorganisation Christian Aid hervorgeht. Am meisten Kosten verursachte demnach mit 65 Milliarden US-Dollar (57 Milliarden Euro) der Hurrikan „Ida“, der Ende August über die USA hinwegfegte. Die Überflutungen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg vom Juli belegen mit Schäden in Höhe von 43 Milliarden US-Dollar (37 Milliarden Euro) den zweiten Platz der Rangliste.

Die drittteuerste Katastrophe war dem Bericht zufolge der Wintersturm im US-amerikanischen Bundesstaat Texas. Der Kälteeinbruch im Februar verursachte demnach Schäden in Höhe von 23 Milliarden US-Dollar (20 Milliarden Euro). „Die Kosten des Klimawandels waren in diesem Jahr gravierend“, sagte die Leitern der Abteilung Klimapolitik bei Christian Aid und Autorin der Studie, Kat Kramer. Das gelte sowohl für die finanziellen Schäden als auch mit Blick auf Tote und Vertreibungen.

Für die Studie wurden zehn Unwetterkatastrophen berücksichtigt, die Kosten von mindestens 1,5 Milliarden US-Dollar (1,3 Milliarden Euro) verursacht haben. Dazu zählen unter anderem auch der Zyklon „Yaas“ in Indien und Bangladesch (2,6 Milliarden Euro) sowie die Fluten in Teilen Australiens im März (1,8 Milliarden Euro). Asien wurde demnach von vier der teuersten Unwetterkatastrophen heimgesucht, die insgesamt Schäden in Höhe von 24 Milliarden US-Dollar (21 Milliarden Euro) verursachten.

Die Hilfsorganisation wies darauf hin, dass die meisten Zahlen auf den Angaben von Versicherern beruhen. Dementsprechend seien die tatsächlichen Kosten wahrscheinlich höher. Zudem würden bei der Feststellung der finanziellen Schäden in erster Linie reiche Länder berücksichtigt, weil dort mehr Eigentum versichert sei. Einige der schlimmsten Katastrophen hätten ärmere Länder getroffen, die vergleichsweise wenig zum Klimawandel beigetragen hätten, betonte Christian Aid.

Für das Jahr 2020 bezifferte das Hilfswerk die Kosten der zehn folgenreichsten Unwetterkatastrophen auf rund 145 Milliarden US-Dollar (128 Milliarden Euro), etwa 25 Milliarden US-Dollar (22 Milliarden Euro) weniger als in diesem Jahr.