Rund 400 Menschen aus Mittelmeer gerettet

Rund 400 Menschen aus Mittelmeer gerettet
Mehrere Hundert Menschen sind an Weihnachten aus Seenot im Mittelmeer gerettet worden. Die "Ocean Viking" erhielt derweil mit 114 Flüchtlingen an Bord die Erlaubnis zum Anlegen in Sizilien.

Frankfurt a.M. (epd). Private Seenotretter sind an Weihnachten Hunderten Menschen im Mittelmeer zur Hilfe gekommen. Die Mannschaft der „Sea-Watch 3“ rettete nach Angaben vom Samstag rund 300 Menschen aus Seenot. Die „Geo Barents“ nahm an Heiligabend Dutzende weitere Flüchtlinge auf und hatte damit mehr als 550 Männer, Frauen und Kinder an Bord.

Von der „Sea-Watch 3“ seien in der Nacht und am frühen Weihnachtsmorgen rund 180 Menschen aus zwei Booten in Seenot in Sicherheit gebracht worden, teilte die Organisation Sea-Watch am Samstag auf Twitter mit. Die Mannschaft des Schiffes, das erst am 22. Dezember zu seiner Mission im Mittelmeer aufgebrochen war, hatte bereits am Freitag 93 Menschen gerettet.

„Ärzte ohne Grenzen“, die das Rettungsschiff „Geo Barents“, betreiben, meldeten an Heiligabend die Rettung von 100 Flüchtlingen und Migranten von einem Holzboot. Damit seien nach acht Rettungseinsätzen inzwischen 558 Menschen an Bord.

Derweil erhielten die Flüchtlinge auf der „Ocean Viking“ mehr als eine Woche nach ihrer Rettung die Erlaubnis, in Sizilien an Land zu gehen. Die italienischen Behörden hätten die Anlandung in Trapani genehmigt, teilten die Seenotretter von „SOS Méditerranée“ am Freitagabend über Twitter mit: „Das ist ein Augenblick riesiger Freude und Erleichterung an Bord der 'Ocean Viking' an diesem Heiligabend“. Unter den 114 Geretteten waren nach Angaben der Helfer zwei Neugeborene und ein weiteres Kind unter drei Jahren. Insgesamt seien 31 Minderjährige gerettet worden, davon fast alle ohne Begleitung.

Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.864 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. In der Vergangenheit mussten die Schiffe privater Seenotrettungsorganisation oft tagelang auf die Zuweisung eines Hafens in Europa warten.