Sozialverband blickt kritisch auf Ampel-Koalitionsvertrag

Sozialverband blickt kritisch auf Ampel-Koalitionsvertrag

München (epd). Der Sozialverband VdK sieht den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP kritisch. Es sei eine große Enttäuschung, dass der Einstieg in ein Sozialversicherungssystem für alle „wieder einmal verpasst“ worden sei, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele bei der Jahrespressekonferenz am Mittwoch in München. Zugleich begrüßte es der Verband, dass es keine Rentenkürzungen und kein weiteres Anheben des Renteneintrittsalters geben werde. Beim Rentenniveau wünsche sich der Sozialverband 53 Prozent statt der bisher gesicherten 48 Prozent, so Bentele.

Michael Pausder, Landesgeschäftsführer des VdK Bayern forderte: „Die Rente muss zum Leben reichen.“ Bayern sei seit 2005 „trauriger Spitzenreiter“ bei der Altersarmut, die sich durch die hohe Inflation noch extremer zeige. 2020 seien 17,5 Prozent der Männer und 23,8 Prozent der Frauen in Bayern von Altersarmut betroffen gewesen.

Ein bundesweiter Aktionsschwerpunkt des VdK für 2022 solle das Thema Angehörigenpflege sein. Hierzu sei eine zentrale Großdemonstration im Herbst geplant, „damit Pflegebedürftige und Angehörige, die sie zu Hause versorgen, endlich die Anerkennung bekommen, die sie verdienen“, sagte Pausder.