ZdK-Präsidentin hat kein Problem mit konfessionslosem Kanzler

ZdK-Präsidentin hat kein Problem mit konfessionslosem Kanzler

Berlin (epd). Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, betrachtet es nach eigenen Worten gelassen, dass Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Christian Lindner (FDP) konfessionslos sind. Auch wer kein Kirchenmitglied sei, könne zutiefst christlich denken und handeln. „Die Präambel des Grundgesetzes formuliert 'die Verantwortung vor Gott', aus der heraus die Menschenwürde geachtet und verteidigt wird“, sagte Stetter-Karp dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch).

Scholz soll am Mittwoch im Bundestag in Berlin zum Kanzler gewählt werden und ist dann der erste konfessionslose Regierungschef in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Auch der Grünen-Politiker Habeck, der Wirtschaftsminister und Vizekanzler der neuen Bundesregierung werden soll, und der FDP-Vorsitzende Lindner, der das Amt des Finanzministers übernimmt, gehören keiner Kirche an.

„Im Bundestag wird die Zahl der Kirchenmitglieder immer kleiner. Wir betrachten es deshalb nicht als Selbstverständlichkeit, dass christliche Positionen automatisch gekannt und in jedem Fall berücksichtigt werden“, sagte die ZdK-Präsidentin Stetter-Karp. Es zähle die Kraft des besseren Arguments. Ob die Abgeordneten Mitglieder einer Kirche sind oder nicht, gebe jedoch keinen Hinweis darauf, wie sie ihre Verantwortung im Parlament wahrnehmen werden, sagte Stetter-Karp.