Hamburg (epd). Am Hamburger Uniklinikum Eppendorf (UKE) ist am Montag das Childhood-Haus eröffnet worden. In dem neuen Kompetenzzentrum für Kinderschutz können Kinder und Jugendliche, die Misshandlungen, sexualisierte Gewalt oder Vernachlässigung erfahren oder beobachtet haben, in kindgerechter Umgebung untersucht werden, wie das UKE am mitteilte. Die Kinder und Jugendlichen werden in der interdisziplinären Einrichtung von Ärztinnen, Psychologen und Fachkräften aus Kinderschutz, Jugendhilfe, Gericht und Polizei begleitet.
Eine sozialpädagogische Fachkraft ist als erste Ansprechperson für das Kind da. Darüber hinaus können in dem Zentrum bei Ermittlungsverfahren Befragungen durch Mitarbeitende der Polizei oder Justiz kindgerecht vorgenommen werden. Die Befragungen werden bei Bedarf audiovisuell aufgezeichnet und ins Gericht übertragen. Damit sollen den Kindern und Jugendlichen mehrfache Aussagen bei einem Gerichtsprozess im Gerichtssaal erspart und die Kinder vor einer Retraumatisierung geschützt werden.
Bereits seit rund 15 Jahren helfe das Kinderkompetenzzentrum am UKE jungen Menschen bei Verdacht auf Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Während der Corona-Pandemie dürfte die Dunkelziffer von Misshandlungen und Vernachlässigung weiter gestiegen sein. Die schwedische Königin Silvia ist Gründerin der World Childhood Foundation, die die Einrichtung gemeinsam mit der Stadt Hamburg unterstützt.
