Umfrage: Sorge vor Corona-Infektionen am Arbeitsplatz gestiegen

Umfrage: Sorge vor Corona-Infektionen am Arbeitsplatz gestiegen

Düsseldorf (epd). Laut einer Umfrage des Portals „lohnspiegel.de“ hat die Sorge vor Corona-Infektionen am Arbeitsplatz angesichts der gestiegenen Fallzahlen deutlich zugenommen. So gaben im November 30 Prozent der Befragten an, Angst vor einer Corona-Ansteckung bei der Arbeit zu haben, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Dies sei ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vormonaten, als dieser Anteil bei etwas mehr als 20 Prozent lag.

Besonders groß waren die Befürchtungen bei Beschäftigten in Verkaufsberufen sowie weiteren Bereichen, in denen ein direkter Kontakt zu anderen Menschen besteht: Gesundheit und Pflege sowie Soziales, Bildung und Erziehung. Weitgehend unbesorgt zeigte sich dagegen die Gruppe die Impfverweigerer. Von diesen hatten im November nur 15 Prozent Ansteckungssorgen. Das war derselbe Wert wie im Juli.

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Corona-Pandemie wieder mit voller Wucht in den Betrieben angekommen ist“, sagte die WSI-Expertin für Arbeit und Gesundheit, Elke Ahlers. Deshalb sei es richtig, dass wieder schärfere Arbeitsschutzrichtlinien eingeführt worden seien. Homeoffice-Regelungen hätten sich zur Kontaktreduktion bewährt und seien in den Betrieben mittlerweile gut eingespielt. Auch die 3G-Regelung am Arbeitsplatz hält die Expertin in der aktuellen Lage für sinnvoll. „Wenn die Ungeimpften sich tagesaktuell testen lassen, trägt dies zum Schutz der anderen Beschäftigten bei und kann helfen, Konflikte am Arbeitsplatz zu befrieden.“

Für die Studie wurden über 82.500 Datensätze von Beschäftigten ausgewertet, die seit Anfang April 2020 an einer kontinuierlichen Online-Erhebung des Portal Lohnspiegel.de teilnehmen. Betreut wird das Portal von dem WSI. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, erlaubt aber aufgrund der hohen Fallzahlen Einblicke in die Situation der Beschäftigten.