Wechsel im Vorsitz der Bahnhofsmission

Wechsel im Vorsitz der Bahnhofsmission

Berlin (epd). Bruno Nikles ist neuer Vorsitzender des Vereins Bahnhofsmission Deutschland. Der 74-jährige Soziologe und emeritierte Professor der Universität Duisburg-Essen folgt im Amt auf Pfarrer Klaus-Dieter Kottnik, wie die Bahnhofsmission am Donnerstag in Berlin mitteilte. Kottnik übernimmt nach drei Jahren an der Vereinsspitze das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden.

Kottnik ist Bundesvorsitzender der evangelischen Bahnhofsmission, Nikles sitzt der Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Bahnhofsmissionen vor. Beide Organisationen kooperieren unter dem Vereinsdach der Bahnhofsmission. „Wir haben uns vorgenommen, unsere enge und ökumenische Zusammenarbeit auch in der neuen Amtsperiode fortzusetzen und zu vertiefen“, betonten Nikles und Kottnik bei der digitalen Mitgliederversammlung des Vereins.

Nikles tritt sein Amt in einer Zeit besonderer Herausforderungen an: Die 104 Bahnhofsmissionen erbringen seit Beginn der Corona-Pandemie wichtige Grundversorgungsleistungen mit Nahrungsmitteln und Kleidung für ihre jährlich durchschnittlich fast zwei Millionen Gäste, von denen mehr als die Hälfte von Armut betroffen sind. Durch die Pandemie seien die Zahlen in der Grundversorgung gestiegen, während die Hilfen für Reisende zurückgegangen seien.

„Der demografische Wandel mit einer älter werdenden Gesellschaft und die geplante Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Fernverkehr bis zum Jahr 2030 bilden große Herausforderungen für die Bahnhofsmissionen“, sagte der Vorsitzende. Er gehe von einer vermehrten Nachfrage durch mobilitätseingeschränkte Reisende aus. Gleichzeitig stellten sich die Einrichtungen darauf ein, dass sich die von der Pandemie verursachten Armutsphänomene verstetigten und die soziale Not größer werde.