Afrikanische Union wünscht mehr Verlässlichkeit bei Impfstoffspenden

Afrikanische Union wünscht mehr Verlässlichkeit bei Impfstoffspenden

Berlin (epd). Corona-Impfstoffspenden an Afrika werden internationalen Organisationen zufolge meist erst kurzfristig geliefert und sind außerdem oft nicht besonders lange haltbar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Impfallianz Gavi, die Afrikanische Union und andere Organisationen beklagten in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung, dass zwar millionenfach Impfdosen gespendet und geliefert worden seien. Doch machten häufig die Kurzfristigkeit der Spenden und die geringe Haltbarkeit der Impfstoffe es den Ländern schwer, ihre Impfkampagnen zu planen.

Erschwerend komme hinzu, dass oftmals die für die Impfung notwendigen Utensilien nicht mitgeliefert würden, etwa Spritzen oder Verdünnungsmittel. Die Transportkosten würden ebenfalls nicht übernommen, was zu weiteren Verzögerungen führe.

Diese Praxis müsse sich mit Beginn des Jahres 2022 ändern, heißt es in der Mitteilung. Die Impfstofflieferungen sollten planbar und zuverlässig sein. Zudem müssten die Impfdosen mindestens zehn Wochen haltbar sein, nachdem sie im Zielland angekommen sind.

In Afrika leben rund 1,3 Milliarden Menschen. Die meisten Impfdosen erreichen den Kontinenten über das Covax-Programm. In dem Programm sind Organisationen wie die WHO, Unicef und die Impfallianz Gavi zusammengeschlossen, um eine gleichmäßigere globale Verteilung von Vakzinen gegen Covid-19 zu gewährleisten.

Zuletzt war jedoch deutlich geworden, dass nur etwa fünf der 54 Länder Afrikas das internationale Immunisierungsziel für 2021 erreichen können, wenn das bisherige Impftempo beibehalten wird. Ziel ist, bis Ende des Jahres 40 Prozent der Bevölkerung vollständig zu impfen.