Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat eröffnet

Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat eröffnet

Münster (epd). In einem Gottesdienst im Dom zu Münster ist am ersten Adventssonntag die bundesweite Weihnachtsaktion 2021 des katholischen Hilfswerkes Adveniat eröffnet worden. Bischof Felix Genn rief in seiner Predigt dazu auf, „in der Liebe zueinander und zu allen Völkern“ zu wachsen. Unter dem Motto „ÜberLeben in der Stadt“ rückt Adveniat dieses Jahr die Sorgen und Nöte der armen Stadtbevölkerung in den Blickpunkt. Acht von zehn Menschen in Lateinamerika und der Karibik leben heute in Städten. Mit seinen Projektpartnern engagiert sich das Lateinamerika-Hilfswerk mit Bildungsprojekten, Menschenrechtsarbeit und dem Einsatz für faire Arbeitsbedingungen gegen die Armut.

Der Münsteraner Bischof Genn sagte mit Bezug auf den Namen des Hilfswerkes, „wo Menschen der Not eine Gegenwehr bieten“, komme das Reich Gottes an. „Dein Reich komme“ (lateinisch „Adveniat regnum tuum“) heiße es im Vaterunser. Die Corona-Pandemie sei eine große Herausforderung an die gesellschaftliche Solidarität, die sich auch in der Bereitschaft zeige, sich impfen zu lassen.

Erzbischof Leonardo Steiner aus Manaus, Brasilien, berichtete von der verzweifelten Lage in seiner Heimat. Bis zu 200 Menschen täglich seien allein in der Stadt Manaus an Corona gestorben. Die Pandemie treffe seine Kirche in einer Situation, in der sie ohnehin stark belastet sei, etwa durch Flüchtlinge aus Venezuela oder Haiti.

Steiner dankte für die Spenden aus Deutschland, mit denen zum Beispiel Sauerstoffgeräte angeschafft werden konnten. Hier zeige sich, dass die katholische Kirche eine weltweite barmherzige und solidarische Gemeinschaft sei. Und: „Unsere Kirche ist weiblich“, fügte der Erzbischof hinzu, „denn die Hoffnungsträger sind vor allem die Frauen.“

2020 hat Adveniat nach eigenen Angaben gemeinsam mit seinen Projektpartnerinnen und -partnern rund acht Millionen Euro für mehr als 400 Projekte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und deren Folgen zur Verfügung gestellt. Insgesamt konnte das Hilfswerk 2020 mehr als 2.000 Projekte mit insgesamt mehr als 35,3 Millionen Euro fördern.