Impfstoff-Entwickler Biontech beschert Mainz Geldregen

Impfstoff-Entwickler Biontech beschert Mainz Geldregen

Mainz (epd). Steuerzahlungen des in Mainz ansässigen Corona-Impfstoffentwicklers Biontech bescheren der hochverschuldeten rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt 2021 voraussichtlich einen Haushaltsüberschuss von knapp 1,1 Milliarden Euro. Auch für 2022 rechne die Stadt mit einem Überschuss von mehr als 490 Millionen Euro, gaben Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) und Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) am Dienstag bekannt. Die Milliardengewinne von Biontech könnten schon im kommenden Jahr dazu führen, dass Mainz schuldenfrei werde.

Die Pandemie habe Mainz zur „Apotheke der Welt“ gemacht, erklärte Ebling. Bei einer Pressekonferenz stellte die Stadtspitze ihre Pläne vor, um die Rolle von Mainz als Biotechnologie-Standort weiter zu stärken und zu einem „globalen Technologiestandort für Krebs- und Altersforschung“ zu machen.

Auf insgesamt 30 Hektar Fläche am westlichen Rand des Universitätscampus sowie auf einem ehemaligen Kasernengelände in direkter Nachbarschaft zum Mainzer Biontech-Hauptsitz sollen sich weitere Biotechnologie-Unternehmen ansiedeln. 5.000 Arbeitsplätze könnten in den kommenden zehn Jahren entstehen, so die Prognose der Verwaltung.

Die Mehreinnahmen von „historischem Ausmaß“ sollen auch der Mainzer Wirtschaft insgesamt zugute kommen. Bereits vom kommenden Jahr an soll die Gewerbesteuer spürbar gesenkt werden. Der in Kooperation mit dem US-Pharmakonzern Pfizer vermarktete Coronavirus-Impfstoff hat Biontech Milliardenerlöse beschert: Allein in den drei Sommermonaten seien 3,2 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.