Care: Frauen in armen Ländern besser über Corona-Impfung aufklären

Care: Frauen in armen Ländern besser über Corona-Impfung aufklären

Bonn (epd). Bei Corona-Impfkampagnen in armen Ländern muss laut der Hilfsorganisation Care gezielter auf Frauen zugegangen werden. Daten aus 16 Ländern zeigten, dass Frauen die Impfstoffe als weniger sicher einschätzten und sich seltener impfen ließen als Männer, erklärte Care Deutschland am Donnerstag in Bonn. Im Südsudan beispielsweise seien nur knapp ein Viertel der Geimpften weiblich, gleichzeitig seien 70 Prozent der positiv auf Corona getesteten Personen Frauen.

Dem Bericht zufolge lassen sich Frauen in den untersuchten Länder seltener impfen, weil ihnen Informationen über das Virus fehlen und sie den Impfstoffen weniger vertrauen. Im Irak etwa habe die Hälfte der Männer angegeben, zu wissen, wo sie sich für eine Impfung registrieren können. Bei den Frauen seien es nur 30 Prozent gewesen. Viele der befragten Frauen gaben zudem an, dass weit entfernte Gesundheitsstationen eine Hürde seien oder männlich Verwandte ihnen die Impfung nicht erlaubten.

Der Generalsekretär der Organisation, Karl-Otto Zentel, sprach von einer geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeit bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen. „Aber der Schutz vor Covid-19 sollte nicht vom Status abhängen und schon gar nicht vom Geschlecht.“ Deshalb müssten Frauen in Aufklärungs- und Impfkampagnen gezielt angesprochen werden. Die niedrige Impfquote sei auch deshalb besorgniserregend, weil Frauen 70 Prozent des weltweiten Gesundheitspersonals ausmachten.