Covid-19: WHO beklagt langsames Tempo der Impfkampagnen in Afrika

Covid-19: WHO beklagt langsames Tempo der Impfkampagnen in Afrika

Brazzaville, Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die langsamen Impfkampagnen gegen Covid-19 in Afrika beklagt. Nur 15 der 54 Länder des Kontinents hätten das international vereinbarte Ziel erreicht, mindestens zehn Prozent der Bevölkerung vollständig zu impfen, teilte das WHO-Regionalbüro für Afrika in Brazzaville am Donnerstag mit.

Das seien weniger als ein Drittel der afrikanischen Länder. Zudem handele es sich bei den meisten Ländern, die das Zehn-Prozent-Ziel erreicht oder übertroffen hätten, um Staaten mit vergleichsweise kleiner Bevölkerung wie die Seychellen und Mauritius. Unter den erfolgreichen Ländern seien aber auch einige große Nationen wie Südafrika. Zudem hieß es von der WHO, dass in fast der Hälfte der afrikanischen Staaten nur bis zu zwei Prozent der Bevölkerung voll gegen Covid-19 geimpft worden seien.

Den Angaben nach haben hingegen fast 90 Prozent der reichen Länder das Zehn-Prozent-Ziel erreicht und in vielen Fällen weit übertroffen. Die Weltgesundheitsversammlung hatte im vergangenen Mai vorgegeben, dass alle Länder bis Ende September mindestens zehn Prozent ihrer Bevölkerung voll gegen das Coronavirus impfen sollten. Die armen Länder erhalten viele ihrer Impfstoffe über das internationale Programm Covax.

Der WHO zufolge waren Mitte September acht Millionen bestätigte Covid-19-Fälle in Afrika erfasst worden. Die Organisation weist jedoch regelmäßig daraufhin, dass die Dunkelziffern in Afrika weitaus höher seien. Das liege vor allem an den mangelnden Testkapazitäten und der Weigerung vieler Menschen, sich untersuchen zu lassen.

Im Covax-Programm haben sich mehrere internationale Organisationen wie die WHO, das Kinderhilfswerk Unicef und die Impfallianz Gavi zusammengeschlossen, um eine gleichmäßigere Verteilung von Corona-Impfstoffen zu gewährleisten. Der Sitz des WHO-Regionalbüros ist in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo.