Berlin (epd). Tausende Menschen haben am Samstag in Berlin für eine andere Wohnungs- und Mietenpolitik demonstriert. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf dem Höhepunkt auf rund 7.000, wie ein Sprecher sagte. Zur Demonstration aufgerufen hatte ein Aktionsbündnis, das einen Kurswechsel der Politik für bezahlbares Wohnen forderte. Die Veranstalter hatten auf weit mehr Teilnehmer gehofft. Angemeldet waren bis zu 20.000 Demonstrierende.
Auf Transparenten wurde unter anderem ein bundesweiter Mietendeckel gefordert. Mit eigenem Wagen und Kostümen beteiligte sich außerdem die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ an der Demonstration. Am 26. September sind die Berlinerinnen und Berliner nicht nur zu den Wahlen zum Bundestag und Abgeordnetenhaus aufgerufen. Sie können auch über den Volksentscheid der Enteignungsinitiative abstimmen. Sie fordert die Vergesellschaftung großer privater Wohnungsgesellschaften.
Die Demonstration für eine sozialere Wohnungspolitik startete am frühen Nachmittag am Alexanderplatz und zog von dort über die zentrale Achse Unter den Linden über das Brandenburger Tor bis zur Siegessäule. Initiatoren waren unter anderen das „Aktionsbündnis gegen Verdrängung & Mietenwahnsinn“, die bundesweite Kampagne Mietenstopp sowie die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Unterstützt wurde die Demonstration von Gewerkschaften sowie von Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, auch der Deutsche Mieterbund beteiligte sich.
Der Sprecher der bundesweiten Mietenstopp-Kampagne, Matthias Weinzierl, erklärte in dieser Woche die „Mietenfrage“ zur wichtigsten sozialen Frage der Gegenwart. Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration bis zum Abschluss „weitgehend störungsfrei“. Maskenpflicht und Abstände wurden von den Protestierenden weit überwiegend eingehalten.