Myanmar: Buddhistischer Hassprediger Wirathu aus Haft entlassen

Myanmar: Buddhistischer Hassprediger Wirathu aus Haft entlassen

Frankfurt a.M., Rangun (epd). Der nationalistische buddhistische Mönch Wirathu ist in Myanmar aus der Haft entlassen worden. Die Anklage gegen den Hassprediger sei fallengelassen worden, berichtete die Onlineausgabe des Magazins „The Irrawaddy“ am Dienstag unter Berufung auf einen Sprecher der Militärjunta. Der Mönch, der seit November im Gefängnis war, war wegen Aufwiegelung vor Gericht. Am Montag kam er dem Bericht zufolge frei, nachdem die Regionalregierung der früheren Hauptstadt Rangun sich gegen eine weitere juristische Verfolgung entschieden hatte.

Wirathu hatte gegen die im Februar vom Militär gestürzte Regierung und die muslimische Minderheit gehetzt. Auch die frühere De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi hatte er diffamiert. Ende Mai 2019 war ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden. Über Monate war er auf der Flucht, bevor er sich der Justiz stellte. Ihm drohten bis zu 20 Jahre Gefängnis.

Andere Nationalisten hatte das Militär nach dem Putsch bereits freigelassen. „Irrawaddy“ zufolge folgte Wirathus Freilassung der Veröffentlichung einem in den sozialen Netzwerken kursierenden Video, indem sich der Mönch über seine anhaltende Haft beschwerte.

Der Ultranationalist war bereits 2003 unter der damaligen Militärjunta zu Gefängnis verurteilt worden, kam aber im Zuge einer Amnestie 2012 frei. Danach hetzte er erneut gegen Minderheiten, vor allem gegen die Rohingya, denen er unterstellt, eine „Islamisierung“ des überwiegend buddhistischen Landes zu planen.