Diakonie plädiert für Auskunftspflicht zum Impfstatus

Physiotherapeutin arbeitet mit behindertem Kind im Gymnastikraum unter Corona Hygienevorschriften
© Getty Images/iStockphoto/Jordi Mora Igual
Für Hygienekonzepte und die Verringerung von Infektionsrisiken in Einrichtungen für Senioren und behinderte Menschen sei die Kenntnis relevant, ob Mitarbeitende geimpft sind oder nicht, plädiert Diakonie-Präsident Ulrich Lilie für eine Impfstatus Auskunft.
Corona-Pandemie
Diakonie plädiert für Auskunftspflicht zum Impfstatus
Die Diakonie ist für eine Pflicht zur Offenlegung des Impfstatus auf der Arbeit. Dies gelte insbesondere in Einrichtungen für Senioren und behinderte Menschen.

Er halte es für sachgemäß und verhältnismäßig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in sensiblen Bereichen tätig sind, nach ihrem Impfstatus fragen zu dürfen, solange die Bedrohung durch die Pandemie noch in diesem Maße andauere, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in Berlin.

Der Schutz von Arbeitnehmerdaten sei ein hohes Gut. Die Frage, ob Arbeitgeber:innen ein Informationsrecht über den Corona-Impfstatus erhalten sollen, berühre allerdings nicht nur die Persönlichkeitsrechte von Angestellten, sondern auch das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, erklärte der Chef des evangelischen Wohlfahrtverbandes.

Besonders betroffen seien Einrichtungen, in denen alte und behinderte Menschen leben. "Wenn Nähe in der Arbeit erforderlich ist, muss der Schutz vor Ansteckungen sehr ernst genommen werden", sagte Lilie. Für verhältnismäßige Hygienekonzepte und die Verringerung von Infektionsrisiken sei die Kenntnis relevant, ob Mitarbeitende geimpft sind oder nicht.

In der großen Koalition wird darüber debattiert, ob zumindest für eine begrenzte Zeit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Auskunft darüber geben müssen, ob sie gegen Covid-19 geimpft sind. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich dafür ausgesprochen, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) äußerte sich skeptisch. In der Diskussion ist auch, eine mögliche Auskunftspflicht auf bestimmte Berufe zu beschränken.