Genf (epd). Den Vereinten Nationen fehlen noch immer mehr als die Hälfte des Geldes für die Nothilfe in Afghanistan. Bislang seien erst rund 500 Millionen der für dieses Jahr benötigten 1,3 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro) für die UN-Hilfe und die der Partnerorganisationen bereitgestellt worden, sagte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, am Dienstag in Genf mit. Es seien dringend mehr Mittel nötig.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) plant nach Aussage einer Sprecherin, ihre Hilfslieferungen nach Afghanistan auszuweiten. Nachdem am Montag ein erstes Flugzeug mit medizinischen Gütern seit der Machtübernahme der Taliban vor mehr als zwei Wochen in dem Land eingetroffen war, sollten bald kontinuierlich Flüge stattfinden. Zunächst seien zwei weitere Flüge in Vorbereitung. Insgesamt sind laut den UN 18 Millionen der insgesamt 39 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes auf Unterstützung angewiesen.
Unterdessen appellierte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR an die Nachbarländer Afghanistans, die Grenzen für Flüchtlinge offen zu lassen. Bis zu einer halben Million Menschen könnten demnach aus Angst vor den radikalislamistischen Taliban oder anderen Extremisten das Land verlassen.