Maas über Zurückgebliebene in Afghanistan: "Arbeit geht weiter"

Maas über Zurückgebliebene in Afghanistan: "Arbeit geht weiter"

Berlin (epd). Außenminister Heiko Maas (SPD) hofft auch nach dem Ende der deutschen Evakuierungsmission auf eine Möglichkeit zur Aufnahme der jetzt zurückgebliebenen Schutzberechtigten in Afghanistan. Die militärische Evakuierung sei nun beendet, sagte er am Donnerstagabend in Berlin. „Aber unsere Arbeit geht weiter, und zwar solange bis alle in Sicherheit sind, für die wir in Afghanistan Verantwortung tragen“, sagte er. Die Bundeswehr hatte am Donnerstag die noch verbliebenen Soldatinnen und Soldaten, Botschaftspersonal und Bundespolizisten aus Kabul ausgeflogen.

Maas sagte, das Auswärtige Amt bleibe mit den zurückgeblieben Deutschen in Kontakt. Man hoffe auf eine organisierte Ausreise. Dazu gebe es Gespräche mit den Taliban, die unter anderem den Weiterbetrieb des Flughafens in Kabul für zivile Zwecke beinhalten. Für Ortskräfte sowie Engagierte aus der Zivilgesellschaft, den Medien und der Wissenschaft hofft Maas offenbar auf eine Ausreise über die Nachbarstaaten. Die Botschaften der Nachbarstaaten Afghanistans hätten seit Mittwoch die Anweisung, all denen eine Einreiseerlaubnis zu erteilen, die eine Aufnahmezusage vorweisen können, sagte er. Das betrifft Maas zufolge vor allem Ortskräfte.

Andere Schutzberechtigte, die durch ihren Einsatz für Menschenrechte und Demokratie nun von den Taliban bedroht sind, sollen nach Maas Worten ebenfalls eine Aufnahmezusage und anschließend über die Botschaften in der Nachbarschaft Afghanistans „schnell und unbürokratisch“ Visa bekommen. Der Außenminister kündigte an, ab Sonntag in die Region zu reisen, um unter anderem mit den Verantwortlichen in Tadschikistan, Usbekistan und Pakistan über das Vorgehen zu verhandeln.