Afghanistan-Hilfsverein besorgt über Zukunft von Frauen und Mädchen

Afghanistan-Hilfsverein besorgt über Zukunft von Frauen und Mädchen

Berlin (epd). Der Hilfsverein Afghanistan-Schulen hat sich tief besorgt über die Zukunft von Frauen und Mädchen in Afghanistan gezeigt. Auf das Versprechen der neuen Machthaber, Mädchen weiter den Schulunterricht zu ermöglichen, gebe man „leider nach der Erfahrung mit den Taliban nicht allzu viel“, sagte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Tanja Khorrami am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Womöglich gebe es innerhalb der Taliban-Führung tatsächlich eine Tendenz zu einer leichten Öffnung, „aber es ist nicht gesagt, dass vor Ort die örtlichen Taliban das beachten“.

Die mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins in Afghanistan lebten derzeit in großer Angst, sagte Khorrami weiter: „Es gibt eigentlich überhaupt niemanden, der sich nicht vor diesen Taliban fürchtet, die jetzt da an der Macht sind.“ Die meisten seien überzeugt, „dass nichts anderes mehr helfen kann als ausreisen“. Der Großteil werde dies versuchen, viele könnten aber auch aus familiären Gründen das Land nicht verlassen.

Die 1983 gegründete Hilfsorganisation Afghanistan-Schulen - Verein zur Unterstützung von Schulen in Afghanistan mit Sitz in Oststeinbek bei Hamburg hat nach eigenen Angaben seit 2002 in dem Land am Hindukusch insgesamt 65 Schulen für 75.000 Schülerinnen und Schüler gebaut.