Maas: Weg für Ortskräfte zum Flughafen Kabul "deutlich gefährlicher"

Maas: Weg für Ortskräfte zum Flughafen Kabul "deutlich gefährlicher"

Berlin (epd). Für afghanische Ortskräfte, die zu den Evakuierungsflügen in Kabul gelangen wollen, gibt es Außenminister Heiko Maas (SPD) zufolge weiter keine sicheren Wege. An den Kontrollstellen der Taliban in Kabul seien in den vergangenen Tagen ausländische Staatsbürger durchgelassen worden, erklärte er am Dienstag in Berlin. Für afghanische Ortskräfte, die etwa für Bundeswehr, Bundespolizei oder Entwicklungsorganisationen im Einsatz waren, gebe es keine derartige Zusage. „Für sie ist die Lage deutlich gefährlicher“, sagte Maas. Man arbeite zusammen mit den USA und anderen Staaten an sicheren Wegen. „Wir wollen dafür sorgen, dass der Weg für Ortskräfte zum Flughafen ein möglichst sicherer wird“, sagte Maas, ohne ins Detail zu gehen.

Bis Dienstagnachmittag waren mit zwei Evakuierungsflügen der Bundeswehr insgesamt 132 Menschen in Sicherheit gebracht worden, darunter Deutsche, afghanische Ortskräfte und auch Staatsbürger anderer Nationen. Die Staaten unterstützten sich gegenseitig, sagte Maas. Nach seinen Worten sollten noch am Dienstag zwei weitere Flüge nach Kabul gehen, um Menschen aus Afghanistan herauszuholen. Sie gehen über eine eingerichtete Luftbrücke zunächst nach Taschkent in Usbekistan. Von dort werden die Menschen Maas zufolge in Sonderflügen der Lufthansa nach Deutschland gebracht.

Maas äußerte sich am Dienstag nach einem erneuten Treffen des Krisenstabs der Bundesregierung und vor einem Treffen der EU-Außenminister. Mit den EU-Kollegen sollte laut Maas unter anderem über den künftigen Umgang mit den Taliban und die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge aus Afghanistan beraten werden.