2.500 Braunkohlegegner bei Menschenkette am Tagebau Garzweiler

2.500 Braunkohlegegner bei Menschenkette am Tagebau Garzweiler

Erkelenz-Keyenberg (epd). Rund 2.500 Braunkohlegegner haben nach Angaben der Veranstalter am Samstag am Tagebau Garzweiler mit einer rund vier Kilometer langen Menschenkette gegen den Braunkohleabbau demonstriert. Die Kundgebung stand unter dem Motto „Klima schützen - Kohle stoppen - Dörfer retten“ .

Die Menschenkette verbinde die vom Tagebau unmittelbar bedrohten Dörfer im Tagebau-Gebiet Lützerath und Keyenberg, sagte Dirk Jansen von BUND-Landesverband NRW dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zu den Veranstaltern zählten auch der Verein Alle Dörfer bleiben sowie Campact, Greenpeace, Klima-Allianz Deutschland und Naturfreunde Deutschland.

Die Menschenkette markierte den Angaben zufolge mit bunten Bändern, Großbannern und anderen Aktionsmaterialien die maximal tolerierbare Grenze des Braunkohleabbaus, wenn Deutschland seinen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad leisten wolle. Die Organisatoren des Kohle-Protestes hatten die Teilnehmer zur Beachtung der Corona-Regelungen aufgerufen.

Nach Berechnungen des Deutsches Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag von Alle Dörfer bleiben dürften im Tagebau Garzweiler zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels nur noch etwa 70 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert werden. „Stattdessen aber plant der Energiekonzern RWE noch den Abbau von bis zu 600 Millionen Tonnen allein aus dem Tagebau Garzweiler“, kritisierten die Umweltschützer.

Mit der Demonstration sieben Wochen vor der Bundestagswahl wollen die Organisationen nach eigenen Angaben „ein deutliches Signal an die nächste Bundesregierung“ senden. Sie fordern einen Kohleausstieg bis spätestens 2030 und den Stopp der weiteren Zerstörung von Natur, Landschaft und Dörfern für die Braunkohle. Stattdessen müsse die Regierung den Ausbau der Energieerzeugung aus Wind und Sonne vorantreiben. Bis 2035 sollten erneuerbare Energien 100 Prozent des Strombedarfs decken, hieß es.

Auch in den kommenden Wochen wollen die Umweltorganisationen laut Jansen demonstrieren. Geplant sind unter anderem eine Protestaktion anlässlich der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München sowie ein Klima-Streik unmittelbar vor der Bundestagswahl. „Wir wollen die Bundestagswahl zu einer Klimawahl machen“, sagte Jansen.