Genf, Rom (epd). Zunehmend sind hungernde Menschen in Konfliktgebieten laut den Vereinten Nationen von lebensrettenden Hilfslieferungen abgeschnitten. Gewalt und Blockaden machten den Zugang für Helfer zu den notleidenden Kindern, Frauen und Männern unmöglich, warnten das Welternährungsprogramm (WFP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) am Freitag in Genf und Rom.
Als Beispiele für mangelnden Zugang nannten die UN-Organisationen Afghanistan, Äthiopien, Jemen und Myanmar. Zudem seien bürokratische Hürden und finanzielle Engpässe für ausbleibende Hilfslieferungen verantwortlich, hieß es in einem Report.
Viele Familien seien von humanitärer Hilfe abhängig, erklärte WFP-Exekutivdirektor David Beasley. Wenn Unterstützung ausbleibe, habe dies katastrophale Folgen für die Menschen.
Den Angaben nach verschlimmerten auch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und der Klimawandel die Hungerkrisen. In 23 Ländern und Regionen werde sich die Ernährungslage in den kommenden vier Monaten weiter verschärfen, sagten das WFP und die FAO voraus.
Die beiden Organisationen hatten bereits davor gewarnt, dass 41 Millionen Menschen von Hungernöten bedroht seien. Das WFP erhielt für seine humanitären Leistungen im Jahr 2020 den Friedensnobelpreis und hat wie die FAO ihren Sitz in Rom.