Frankfurt a.M., Pretoria (epd). Nach den schweren Unruhen in Südafrika ist die Zahl der Toten offiziellen Angaben zufolge auf 337 Menschen gestiegen. Viele Verletzte seien in den vergangenen Tagen gestorben, sagte die Ministerin im Präsidialamt, Khumbudzo Ntshavheni, am Donnerstagabend in der Hauptstadt Pretoria. 258 Personen wurden demnach in der Provinz KwaZulu-Natal getötet, 79 in Gauteng. Auslöser der Unruhen war die Inhaftierung des früheren Präsidenten Jacob Zuma am 8. Juli, der aus KwaZulu-Natal stammt und dort noch viele Anhänger hat.
Nach mehreren Tagen von heftigen Gewaltausbrüchen und Plünderungen hat sich die Lage diese Woche wieder beruhigt. Ntshavheni zufolge haben in mehr als 200 Fällen Mordermittlungen begonnen. Präsident Cyril Ramaphosa hatte erklärt, die Gewalt sei geplant und ein gezielter, koordinierter und gut vorbereiteter Angriff auf die Demokratie gewesen. Die Regierung hatte den Einsatz von zehntausenden Soldaten angeordnet. Die Unruhen begannen nach dem Haftantritt des früheren Präsidenten Zuma, der eine 15-monatige Haftstrafe wegen Missachtung des Gerichts in einem Korruptionsverfahren antreten musste.