Kindernothilfe: Gestiegene Spendeneinnahmen trotz Corona

Kindernothilfe: Gestiegene Spendeneinnahmen trotz Corona

Duisburg (epd). Die Kindernothilfe hat 2020 trotz der Corona-Pandemie ihre Spendeneinnahmen gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf 53 Millionen Euro steigern können. Die Gesamterträge stiegen um gut eine Million Euro auf insgesamt 64,9 Millionen Euro, obwohl die christliche Hilfsorganisation mit einem Rückgang gerechnet hatte, wie Finanzvorstand Jürgen Borchardt am Mittwoch in Duisburg sagte. Mit dem Geld seien im vergangenen Jahr insgesamt 1,9 Millionen Kinder in 566 Projekten in 33 Ländern unterstützt worden.

Die Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann verwies auf die „katastrophalen Auswirkungen von Covid-19“, die die schon lange bestehenden Ungerechtigkeiten der globalen Gesellschaft noch verschärft hätten. Anhaltende Schulschließungen in den Projektländern wirkten sich gleich mehrfach negativ aus. Millionen Mädchen und Jungen verpassten nicht nur Lernstoff aufgrund mangelnder digitaler Infrastruktur. „Gleichzeitig leiden Kinder Hunger, da es in der Schule häufig die einzig nahrhafte Mahlzeit am Tag gibt.“

Außerdem würden Mädchen und Jungen Opfer von krimineller und ausbeuterischer Kinderarbeit, weil sie die Einkommensverluste der Eltern ausgleichen müssten, sagte Weidemann. „In allen Projektländern registrieren wir eine steigende Armut, die zu Hunger, Unsicherheit, enormen Einschränkungen und Rechtsverletzungen führt.“ Durch Corona seien weltweit 168 Millionen Kinder von Schulschließungen betroffen gewesen. 24 Millionen Mädchen und Jungen würden nach dem Lockdown „nie mehr in die Schule zurückkehren, weil sie arbeiten müssen“, so die Kindernothilfe-Vorsitzende.