Mindestens 14 Tote nach Attentat in Peru

Mindestens 14 Tote nach Attentat in Peru

Berlin, Lima (epd). Zwei Wochen vor der Stichwahl um das Präsidentenamt sind in Peru mindestens 14 Menschen bei einem Anschlag getötet worden. Die peruanischen Streitkräfte machen in einer Mitteilung die maoistische Guerilla Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) für das Attentat verantwortlich, wie die Tageszeitung „La Republica“ am Montag (Ortszeit) berichtete. Demnach überfielen die Attentäter in dem Ort San Miguel in der Bergregion Vraem zwischen Lima und Cusco eine Bar. Unter den Opfern sind auch Kinder und Frauen.

Die Terroristen haben den Angaben zufolge Flugblätter hinterlassen, in denen sie zu einem Boykott der Präsidentschaftswahlen aufrufen. Perus Übergangspräsident Francisco Sagasti schickte Streitkräfte und die Nationalpolizei in die Region um San Miguel, „damit das Verbrechen nicht ungestraft bleibt“, wie er erklärte. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Die Bergregion Vraem gilt als eine der ärmsten in Peru und ist Koka-Hauptanbaugebiet. Inzwischen streiten verschiedene Banden und auch der Leuchtende Pfad über die Vorherrschaft in der Region. Regelmäßig kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Das Attentat kann sich auch auf die Sicherheitslage bei den Präsidentschaftswahlen auswirken. Am 6. Juni stehen sich der linke Kandidat Pedro Castillo und die Konservative Keiko Fujimori, Tochter des ehemaligen autoritären Staatspräsidenten Alberto Fujimori, in einer Stichwahl gegenüber. Nach Umfragen führt Castillo mit wenigen Prozentpunkten vor Fujimori.

Während des bewaffneten Konflikts zwischen dem Leuchtenden Pfad und dem Militär in den 80er und 90er Jahren war die Region Vraem einer der Hauptschauplätze der Auseinandersetzung. Mehr als 70.000 Menschen kamen von 1980 und 2000 infolge des Konflikts ums Leben.