Predigt-Slam für Rogate

Hand streckt sich gen Himmel
© Jeremy Perkins/Unsplah
Selbst um von Gott erhört zu werden, muss man warten. Aber da ist auch das Vertrauen darauf, dass das Gebet eines Demütigen durch die Wolken dringt.
Predigt-Slam für Rogate
"Diese ewige Warterei macht mich ganz kirre", sagt Barbara Bockentin in ihrer Kurzpredigt für Rogate. Und selbst um von Gott erhört zu werden, muss man warten. Aber da ist auch das Vertrauen darauf, dass das Gebet eines Demütigen durch die Wolken dringt.

Er hilft dem Armen ohne Ansehen der Person und erhört das Gebet des Unterdrückten. Er verachtet das Flehen der Waisen nicht noch die Witwe, wenn sie ihre Klage erhebt. Laufen ihr nicht die Tränen die Wangen hinunter, und richtet sich ihr Schreien nicht gegen den, der die Tränen fließen lässt? Wer Gott dient, den nimmt er mit Wohlgefallen an, und sein Gebet reicht bis in die Wolken. Das Gebet eines Demütigen dringt durch die Wolken, doch bis es dort ist, bleibt er ohne Trost, und er lässt nicht nach, bis der Höchste sich seiner annimmt und den Gerechten ihr Recht zuspricht und Gericht hält. Der Herr wird nicht säumen noch Langmut zeigen, bis er den Unbarmherzigen die Lenden zerschmettert.

Predigttext für Rogate, Sir 35,16–22a

Barbara Bockentin ist Pastorin in Delmenhorst und zuständig für die Ausbildung von PredigtlektorInnen und PrädikantInnen. Sie liest gern, tagträumt und entwickelt Visionen und versucht andere zu begeistern.

Warten, bis Gott einen erhört - darum geht es in der Kurzpredigt von Barbara Bockentin zum Sonntag Rogate.