Köln (epd). Verschwörungsideologien sind nach den Worten der Sozialpsychologin Pia Lamberty die gemeinsame Klammer bei den "Querdenker"-Demonstrationen. "Die eignen sich eben perfekt zur Mobilisierung, weil man ein Feindbild schafft und sich selber als der Gute aufwerten kann", sagte die Mainzer Forscherin am Samstag im WDR5-"Morgenecho": "Emotionale Themen funktionieren sehr gut."
Wenn die Polizei keine Maskenpflicht durchsetze oder sich nach einem Durchbrechen von Absperrungen zurückziehe, seien das "heroische Momente in dieser Wahrnehmung, dass sie stärker sind als die Polizei oder dass die Polizei auf ihrer Seite ist", betonte die Sozialpsychologin. "Das wird massenhaft rezipiert in den Kanälen."
Lamberty mahnte: "Das macht auch etwas mit dem Rest der Bevölkerung". Menschen, die seit einem Jahr zu Hause säßen, auf vieles verzichteten und vorsichtig seien, sähen Tausende Menschen tanzend, singend und schreiend auf der Straße. Gerade Pflegekräfte fragten in den sozialen Medien oft, wieso sie ihre Arbeit machten, wenn auf der anderen Seite Menschen sich überhaupt nicht um den Infektionsschutz kümmerten.