UN-Wochen gegen Rassismus mit vielfältiger Beteiligung

UN-Wochen gegen Rassismus mit vielfältiger Beteiligung

Darmstadt (epd). Zum Abschluss der Internationalen Wochen gegen Rassismus hat der Geschäftsführer der Stiftung gegen Rassismus, Jürgen Micksch, die vielfältige Beteiligung gelobt. Erstmals hätten sich bei den rund 1.500 Veranstaltungen die Religionsgemeinschaft der Aleviten, die Feuerwehr und die Pfadfinder beteiligt, sagte Micksch am Sonntag in Darmstadt. Auffällig sei in diesem Jahr das Engagement der Polizei gewesen: Die Gewerkschaft der Polizei und der Bund Deutscher Kriminalbeamter hätten gemeinsam mit der Stiftung Gespräche mit von Rassismus betroffenen Personen angeregt. Auch viele Sportvereine, vor allem Fußballclubs, hätten sich gegen Rassismus positioniert.

In diesem Jahr fanden die allermeisten Veranstaltungen nach Angaben der Stiftung digital statt, vor allem in den sozialen Medien. Darunter waren Vorträge, Workshops und Lesungen. Zudem wurden pandemiegerecht auch viele kreative Aktionen vor Ort abgehalten, wie etwa Menschenketten auf Abstand, Plakate in Fenstern, individuelle Charitywalks oder Kreidebotschaften auf öffentlichen Plätzen. Hinzu kamen über 1.700 Freitagsgebete in Moscheen sowie vereinzelte Sabbatgebete und Gottesdienste.

Micksch hob hervor, dass zum ersten Mal seit 25 Jahren mit Frank-Walter Steinmeier ein Bundespräsident sich mit einer persönlichen Botschaft beteiligte. Zum Abschluss der Aktionswochen sagte die Bundesintegrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz (CDU) nach Angaben der Stiftung: "Rassismus ist Nährboden für Hass und Extremismus. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus motivieren dazu, Zivilcourage zu zeigen und gegen Ausgrenzung aufzustehen. Das stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt auch in herausfordernden Zeiten."

"Wir befinden uns im Aufbruch zu einer menschenfreundlichen Gesellschaft", resümierte Micksch. Die Stiftung hoffe, dass bei den Aktionswochen im Frühjahr nächsten Jahres wieder persönliche Begegnungen möglich sein werden. "Ein Wandel erfolgt vor allem durch Kontakte zwischen Menschen", sagte der Geschäftsführer der Stiftung. "Rassistinnen und Rassisten kennen meist die Menschen nicht, die sie hassen."