Dutzende Tote bei Überfällen im Niger

Dutzende Tote bei Überfällen im Niger
Mindestens 100 Tote bei Angriffen auf Dörfer im Januar, an die 60 Opfer bei neuen Attacken: Im Niger terrorisieren bewaffnete Angreifer die Bevölkerung. Unicef verurteilt die Gewalt gegen Zivilisten scharf.

Frankfurt a.M., Niamey (epd). Im westafrikanischen Niger sind bei Überfällen auf Dorfbewohner Dutzende Menschen getötet worden. In der Region Tillabéry nahe der Grenze zu Mali griffen nach Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur ANP vom Mittwoch Bewaffnete Fahrzeuge auf der Rückfahrt vom Markt an. Anwohner berichteten laut dem Sender BBC, dass in den Fahrzeugen Händler saßen, die ihre Ware auf Märkten in der in der Region feilgeboten hätten. Der Überfall wurde demnach bereits am Montag verübt.

Wer für die Tat verantwortlich ist, war zunächst unklar. Unicef verurteilte die Gewalt gegen Zivilisten scharf. Das UN-Kinderhilfswerk verwies am Mittwoch in Niamey auf mehrere neue Angriffe in der Region Tillabéry. Insgesamt seien dabei mindestens 58 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien sechs Kinder. Der Niger rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Schon im Januar waren mindestens 100 Menschen in der Region bei koordinierten Überfällen getötet worden. Unicef beklagte allgemein die Gewalt in der afrikanischen Sahel-Region. Im Niger und den Nachbarländern Mali, Burkina Faso und Nigeria sind zahlreiche islamistische Milizen und kriminelle Banden aktiv, darunter auch Gruppen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida oder dem sogenannten Islamischen Staat (IS). In der Region Tillabéry gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Angriffe von Terrorgruppen.

epd bdr/her svo