Katholische Friedensbewegung begrüßt Atomwaffenverbotsvertrag der UN

Katholische Friedensbewegung begrüßt Atomwaffenverbotsvertrag der UN

Berlin (epd). Die katholische Friedensbewegung hat das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags der Vereinten Nationen begrüßt. "Wie wir schon oft betont haben, stellt zwar jede militärische Konflikteskalation in gewisser Weise eine Niederlage des menschlichen Miteinanders dar, doch kein Konfliktgeschehen kann in unseren Augen jemals den Einsatz von Kernwaffen legitimieren", heißt es in einer Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Heiner Wilmer (Hildesheim), und des Präsidenten der Deutschen Sektion Pax Christi, Bischof Peter Kohlgraf (Mainz), die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Am 22. Januar tritt der Vertrag völkerrechtlich in Kraft.

Beide Bischöfe appellierten an die Atommächte, dem Vertrag beizutreten. "Wir rufen alle Staaten, die den Vertrag noch nicht unterzeichnet oder ratifiziert haben, insbesondere die Atommächte dazu auf, dem Vertrag beizutreten und die Doktrin der nuklearen Abschreckung zu überdenken", heißt es in der Erklärung.

Das Abkommen von 2017 ächtet die Entwicklung, die Tests, die Produktion, die Lagerung, die Stationierung, die Weitergabe, den Einsatz und die Drohung mit Atomwaffen. Die fünf offiziellen Atommächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien lehnen den Vertrag ab. Auch die Bundesregierung hat sich bislang dagegen ausgesprochen.

Die sogenannte nukleare Abschreckung, die seit mehr als 60 Jahren eine vermeintliche Sicherheit suggeriere, baue auf dem unvorstellbaren Vernichtungspotential von Nuklearwaffen auf, heißt es weiter in der Erklärung. "Ausdrücklich unterstreichen wir daher die Botschaft von Papst Franziskus, dass nicht nur der Einsatz, sondern bereits der Besitz solcher Waffensysteme unethisch ist." Der gerechte Friede erwachse nicht aus der Furcht vor der totalen Zerstörung, sondern aus den Samen des Dialogs und des Miteinanders.