Prozess gegen KSK-Soldaten in Leipzig startet

Prozess gegen KSK-Soldaten in Leipzig startet

Leipzig (epd). In Leipzig steht ab Freitag ein Elitesoldat der Bundeswehr vor Gericht, der unerlaubt Waffen und Sprengstoff auf seinem Grundstück in Nordsachsen aufbewahrt haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden wirft dem 45 Jahre alten Mitglied des Kommandos Spezialkräfte (KSK) Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz vor. Vor dem Leipziger Landgericht sind bis Ende März zunächst acht Verhandlungstage angesetzt, wie ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag sagte.

Auf dem Grundstücks des Angeschuldigten waren Mitte Mai 2020 unter anderem ein Kalaschnikow-Sturmgewehr, Munition und zwei Kilogramm Sprengstoff gefunden worden. Hierzu hatte der Soldat, der seither in Untersuchungshaft sitzt, keine Erlaubnis. Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Informationen des Militärgeheimdienstes MAD gewesen. Bislang hat sich der Soldat laut Generalstaatsanwaltschaft nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sein Motiv bleibe trotz umfangreicher Ermittlungen im Unklaren, Erkenntnisse zu "Beteiligungen von weiteren Bundeswehrangehörigen" lägen nicht vor, hieß es.

Das KSK wurde 1996 gegründet. Seine Mitglieder übernehmen Aufgaben, die andere Einheiten oft nicht erfüllen können, wie die Befreiung deutscher Geiseln in Krisenregionen oder die Jagd auf Kriegsverbrecher und Terroristen. In den vergangenen Jahren geriet die Truppe wiederholt wegen extremistischer Vorfälle in die Kritik. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sprach im Sommer von einer neuen Dimension des Rechtsextremismus innerhalb des KSK.