Lehrer in NRW sollen Missbrauchs-Opfer identifizieren helfen

Lehrer in NRW sollen Missbrauchs-Opfer identifizieren helfen

Köln (epd). Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat ein Handlungs- und Maßnahmenkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt beschlossen, das die Schulen mehr einbinden soll. Der neue Katalog beinhaltet 59 Maßnahmen, die von den Ressorts der Landesregierung bereits umgesetzt wurden oder in Planung sind, wie das NRW-Familienministerium in Düsseldorf dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. So sei unter anderem vorgesehen, dass sich Lehrer bei "Schulfahndungen" an der Identifizierung von Opfern in Fällen von Kinderpornografie beteiligen sollen. Zuerst hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag) darüber berichtet.

"Die schweren Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder in Nordrhein-Westfalen haben uns gezeigt, dass weitere erhebliche Anstrengungen bei der Bekämpfung dieser abscheulichen Verbrechen notwendig sind", sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP). Bei der sogenannten Schulfahndung würden Lehrern und Sozialpädagogen Fotos von Missbrauchsopfern zugänglich gemacht, auf denen diese bekleidet zu sehen seien. Wenn die Kinder identifiziert werden könnten, habe die Polizei "starke Ermittlungsansätze zur Aufklärung der Verbrechen".

Zur Umsetzung aller Präventionsaufgaben stellt das Bundesland den Angaben zufolge 2021 zusätzlich 6,3 Millionen Euro bereit. Das NRW-Familienministerium hatte Ende Oktober die neue Fachstelle "Prävention sexualisierte Gewalt" eröffnet. Träger der bundesweit ersten Landesfachstelle dieser Art ist die in Köln ansässige Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS).