Aachen (epd). Die traditionellen Sternsingergruppen mit Kindern in den Kostümen der Heiligen Drei Könige sollen in Pandemiezeiten auf Spendensammlungen an der Haustür verzichten. Die 63. Aktion Dreikönigssingen werde in Coronazeiten in veränderter Form stattfinden, kündigte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" am Mittwoch in Aachen an. Gemeinsam mit Domvikar Stefan Ottersbach, dem Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Düsseldorf, rät er den Kinder- und Jugendgruppen aus den Gemeinden, auf einen Besuch an der Haustür zu verzichten. Noch vor einer Woche hatte das Kindermissionswerk von Hausbesuchen mit Abstand und Maske gesprochen.
Stattdessen setze man nun gemeinsam mit den Sternsingern in den bundesweit rund 10.000 Pfarreien auf ein kontaktloses Sternsingen mit alternativen Aktionsformen, erklärten Bingener und Ottersbach. Dazu zählten Segensbriefe und -pakete oder digitale Sternsingerbesuche. Die Sternsingeraktion wird bis zum 2. Februar verlängert. "Kontaktlos und kreativ, solidarisch mit den Kindern in der Welt. Nichts machen ist keine Alternative", betonten die Leiter der Organisationen. "Die Welt braucht eine frohe Botschaft, und die Mädchen und Jungen in den Ländern der Einen Welt brauchen unsere uneingeschränkte Solidarität, die nicht an Landesgrenzen endet. Das zeigen wir dieses Jahr auch beim Sternsingen."
Briefe und Pakete, Segensaufkleber und weitere Materialien, die bei kontaktfreien Aktionsvarianten eingesetzt werden können, werden aktuell beim Kindermissionswerk bestellt. In vielen Regionen Deutschlands können diese an die Haushalte verschickt oder verteilt werden. Auch in Gottesdiensten oder Sternsinger-Andachten könne der Segen ausgegeben und um Spenden für die Sternsingeraktion gebeten werden.
Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zu einer der weltweit größten Solidaritätsaktionen von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,19 Milliarden Euro wurden nach eigenen Angaben seither gesammelt, mehr als 75.600 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der vorangegangenen 62. Aktion zum Jahresbeginn 2020 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.034 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 52,4 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration.