Hohe Teilnahme an Präsidentenwahl in Ghana erwartet

Hohe Teilnahme an Präsidentenwahl in Ghana erwartet

Frankfurt a.M., Accra (epd). Mit großer Spannung wurde im westafrikanischen Ghana am Montag ein neuer Präsident gewählt. Durch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Nana Akufo-Addo (76) und dem früheren Präsidenten John Dramani Mahama rechnet die Wahlkommission mit einer Beteiligung von über 85 Prozent. Medienberichten zufolge bildeten sich bereits in der Nacht zum Montag Schlangen vor den Wahllokalen. Die Wahlkommission teilte am Montagmittag mit, die Abstimmung sei bislang friedlich verlaufen. Es würden jedoch Einzelfälle von manipulierten Stimmzetteln untersucht.

Akufo-Addo und Mahama standen sich am Montag zum dritten Mal bei einer Präsidentenwahl gegenüber. 2012 hatte Mahama die Wahl gewonnen, 2016 Akufo-Addo. Insgesamt zwölf Kandidaten traten bei der Wahl an. Sollte kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, findet innerhalb von 21 Tagen eine Stichwahl statt. Vor der Wahl hatte es Streit um die Wahlkommission gegeben. Oppositionskandidat Mahama betrachtete die Kommission als nicht unabhängig genug und drohte damit, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen.

Die Vorsitzende der Wahlkommission, Jean Mensa, rief laut einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders GBC die Kandidaten am Montag dazu auf, das offizielle Endergebnis abzuwarten und keine eigenen Ergebnisse zu verkünden. Rund 17 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren für die Präsidenten- und die gleichzeitig stattfindende Parlamentswahl registriert.

Die Abstimmung am Montag war die achte Wahl seit der Wiedereinführung der Demokratie in den 1990er Jahren nach Jahren der Militärdiktatur. Ghana hat rund 30 Millionen Einwohner und ist eine der stabilsten Demokratien in Westafrika. Amtsinhaber Akufo-Addo ist der Sohn von Ex-Präsident Edward Akufo-Addo, entstammt einer königlichen Familie und engagierte sich früh gegen die Militärdiktatur. Der 62-jährige Oppositionskandidat Mahama stammt aus einer christlich-muslimischen Familie, arbeitete zeitweise für die Entwicklungsorganisation Plan International und war Kommunikationsminister.