UN: 47.000 Menschen aus Tigray in den Sudan geflüchtet

UN: 47.000 Menschen aus Tigray in den Sudan geflüchtet

Genf (epd). Die Gewalt in der Tigray-Region in Äthiopien zwingt nach Angaben der Vereinten Nationen weiter viele Menschen zur Flucht. Allein am Donnerstag seien mehr als 1.000 Menschen aus Tigray in den Sudan geflüchtet, teilte das Hilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit. Insgesamt seien nun 47.000 Flüchtlinge aus Tigray im Sudan angekommen

Die Flüchtlinge berichteten, dass weitere verängstigte Menschen aus Äthiopien auf dem Weg in den Sudan seien, sagte UNHCR-Sprecher Babar Baloch. Das Hilfswerk begrüßte die Bereitschaft der Regierung Äthiopiens, humanitäre Hilfslieferungen für Tigray zuzulassen. Sobald die Lage es erlaube, werde das UNHCR seine Arbeit in der Region im Norden Äthiopiens wieder aufnehmen, betonte der Sprecher.

Außenminister Demeke Mekonnen hatte bei einem Treffen mit dem UN-Sondergesandten für das Horn von Afrika, Parfait Onanga-Anyanga, zugesichert, die Regierung werde die Arbeit von Hilfsorganisationen unterstützen. Die Regierung hat nach knapp einem Monat heftiger Kämpfe nach eigenen Angaben die Kontrolle über große Teile der Region übernommen.

Die Kämpfe zwischen der äthiopischen Armee und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hatten Anfang November begonnen. Hintergrund des Konflikts ist ein Kampf um Macht und Einfluss, nicht nur in Tigray. Der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed, der zur größten Volksgruppe der Oromo zählt, ist seit 2018 im Amt. Für seinen Friedensschluss mit dem verfeindeten Nachbarland Eritrea erhielt er 2019 den Friedensnobelpreis.