Patientenschützer fordern Unterstützung für Heime bei Schnelltestung

Patientenschützer fordern Unterstützung für Heime bei Schnelltestung

Osnabrück (epd). Angesichts anhaltender Corona-Massenausbrüche in Pflege- und Altenheimen fordern Patientenschützer eine rasche personelle Unterstützung der Heime bei der Schnelltestung. Bundeswehr und Katastrophenschutz müssten sofort Kräfte schicken, um zu helfen, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Die Bemühungen von Bund und Ländern seien völlig ungenügend.

Die Ansteckungen in Heimen müssten gestoppt werden, sonst werde es für viele Heimbewohner zu spät, warnte der Patientenschützer. "Die Impfstoffverheißung klingt für sie wie ein höhnischer Ruf an Ertrinkende, man werde ihnen in drei Monaten den Rettungsring zuwerfen", sagte Brysch. Es werde Monate dauern, bis Heimbewohner, Pflegebedürftige zu Hause und Pflegekräfte durchgeimpft seien. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nehme "die Vereinsamung zu Weihnachten in Kauf".

Auch die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) forderte dringend mehr Unterstützung. "Bund, Länder und Gesundheitsämter sind gleichermaßen gefragt, für schnelle Entlastung der Heime zu sorgen, denn dank Schnelltestung wären viel mehr Normalität und Sicherheit möglich", sagte DGKH-Vorstandssprecher Peter Walger der Zeitung. Tausende Freiwillige hätten sich gemeldet, um beim Aufbau der Impfzentren mitzuhelfen. Eine vergleichbare Aktion könne auch für den Schutz von Pflegeeinrichtungen organisiert werden, sagte Walger.

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, warnte vor einer neuerlichen Abriegelung der Heime. Es mache ihm Sorge, dass es weiterhin zu Ansteckungen in den Einrichtungen komme, sagte er dem Blatt. Das dürfe aber kein Argument sein, wieder pauschale Besuchsverbote auszusprechen.