Neues Abraham-Forum soll Frieden im Nahen Osten fördern

Neues Abraham-Forum soll Frieden im Nahen Osten fördern

Mainz (epd). Das Abrahamische Forum in Deutschland will durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Juden, Christen und Muslimen den Frieden fördern. Um den Dialog zwischen den Religionen im Nahen Osten auszubauen, sei die Gründung eines eigenen "Abraham-Forums" für die arabischen Länder und Israel geplant, sagte der Geschäftsführer des Abrahamischen Forums, Jürgen Micksch, am Mittwoch in Darmstadt anlässlich einer internationalen Konferenz des Vereins.

"In diesen Ländern findet seit Jahren eine sehr lebendige Diskussion über die Tradition Abrahams statt", sagte Micksch. Juden, Christen und Muslime betrachten Abraham - beziehungsweise Ibrahim - als ihren geistigen Stammesvater. Ihre Friedensarbeit setzte bei dem Bewusstsein an, dass alle drei Religionen die gleichen Wurzeln hätten, sagte Micksch.

Ursprünglich war die zweitätige Veranstaltung in Mainz geplant, sie fand aber wegen der Corona-Pandemie digital statt. Daran nahmen Vertreter unter anderem aus Ägypten, Deutschland, Israel, Marokko, Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. Auch das Auswärtige Amt war bei der Konferenz vertreten.

In den Ländern des Mittleren Ostens und Nordafrikas gebe es seit mehreren Jahren gemeinsame Projekte, berichtete Micksch. Dabei seien sogenannte abrahamische Teams, bestehend aus Vertretern aller drei Religionen, gemeinsam bei Veranstaltungen aktiv, unter anderem an Schulen. "Das hat Einfluss auf die Gesamtgesellschaft", betonte der Geschäftsführer. Das neue Forum solle dazu beitragen, die Kooperation zwischen den Religionen zu stärken und Spannungen abzubauen. Die Satzung lege bereits vor, am Donnerstag sollte der Beschluss verabschiedet werden. Als Übergangslösung soll das neue Forum bei der Geschäftsstelle des Abrahamischen Forums in Darmstadt angesiedelt werden, "so schnell wie möglich" aber in einem arabischen Land aufgebaut werden. "Vermutlich in Kairo", fügte Micksch hinzu.

Das Abrahamische Forum in Deutschland ist ein im Jahr 2001 gegründeter Zusammenschluss von jüdischen, christlichen und muslimischen Persönlichkeiten des Zentralrats der Juden, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, des Zentralrats der Muslime und weiterer Einrichtungen mit Wissenschaftlern und Experten.