Erzbischof Becker: Brauchtum kann in Krisen-Zeit Geborgenheit geben

Erzbischof Becker: Brauchtum kann in Krisen-Zeit Geborgenheit geben

Paderborn (epd). Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker ruft Familien dazu auf, die Tradition des St. Martinstages in Zeiten der Corona-Pandemie lebendig zu halten. "Lasst euch Sankt Martin nicht vermiesen", sagte Becker am Dienstag in Paderborn. Besonders Kinder seien die Leidtragenden der erneuten verschärften Corona-Maßnahmen. "Auf sie müssen wir jetzt besonders achten", mahnte der Erzbischof. Gelebtes Brauchtum und Rituale könnten ihnen in der Krisen-Zeit Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. "Darum müssen wir unsere Jüngsten auch jetzt damit vertraut machen und es mit ihnen leben", betonte Becker. Er stellte am Dienstag im Bischofshaus Martinslaternen in den Fenstern auf, die in der Paderborner "Kinderkirche" für ihn gebastelt wurden.

Im Erzbistum startet am Donnerstag eine Aktionswoche unter dem Leitwort "Ein Lichtermeer zu Martin's Ehr" statt. Die seit Montag geltende neue Coronaschutzverordnung verbietet öffentliche Martinszüge. Sie sind laut NRW-Gesundheitsministerium lediglich als rein interne Veranstaltung auf dem Gelände von Schulen oder Kindertagesstätten zulässig. Der katholische Brauch erinnert an den im November des Jahres 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours. Der Legende nach teilte er als junger römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum. Jesus trug darin das Mantelstück, das Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin ließ sich daraufhin christlich taufen und wurde Geistlicher.