Christliche Gruppen von Schwulen und Lesben begrüßen Papst-Äußerung

Christliche Gruppen von Schwulen und Lesben begrüßen Papst-Äußerung

Rom (epd). Christliche Gruppen, die sich für die Rechte von Schwulen und Lesben in der Kirche einsetzen, haben die Äußerung von Papst Franziskus zur rechtlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften begrüßt. "Das ist ein guter Schritt nach vorne", sagte Claudia Brand vom Vorstand des Regenbogenforums, einem Verein christlicher LSBTTIQ-Gruppen. Gleichzeitig sagte sie: "Wir hoffen sehr, dass bald weitere Schritte folgen". Brand verwies darauf, dass kirchliche Eheschließungen von zwei Frauen oder zwei Männern in der katholischen Kirche nicht möglich sind.

Papst Franziskus hatte am Mittwoch die rechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften gefordert. In einer bei einem römischen Filmfestival präsentierten Filmbiographie betonte das katholische Kirchenoberhaupt, Homosexuelle hätten ein Recht auf Familie. Niemand dürfe aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung ausgegrenzt werden. "Wir müssen ein Gesetz über eingetragene Lebenspartnerschaften schaffen, so sind sie rechtlich geschützt", sagt Franziskus in dem Film "Francesco" von Evgeny Afineevsky ohne Bezug auf ein bestimmtes Land.

Der Papst ist für seine im Vergleich zu seinen beiden unmittelbaren Vorgängern Benedikt XVI. und Johannes Paul II. offeneren Haltung gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren bekannt. Sein im ersten Pontifikatsjahr während einer fliegenden Pressekonferenz geäußerter und auf einen Homosexuellen bezogener Satz "Wer bin ich, ihn zu verurteilen" wurde legendär. Franziskus wendet sich gleichwohl gegen die Weihe von Homosexuellen zu Priestern. Als LSBTTIQ bezeichnen sich Bürgerrechtsgruppen für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen.

epd co/bg rks