Unruhen nach Präsidentenwahl in Guinea

Unruhen nach Präsidentenwahl in Guinea

Frankfurt a.M., Conakry (epd). Im westafrikanischen Guinea ist es zu Unruhen gekommen, nachdem Oppositionsführer Cellou Dalein Diallo sich zum Sieger der Präsidentenwahl vom Sonntag erklärt hat. Mindestens drei Anhänger der Opposition seien getötet worden, teilte Diallo in der Nacht zum Dienstag auf Twitter mit. In der Hauptstadt Conakry habe es Detonationen gegeben, berichtete der französische Auslandssender RFI.

Oppositionsführer Diallo hatte am Montag Anhängern und Journalisten gegenüber erklärt, er habe die Präsidentenwahl gewonnen. Viele seiner Unterstützer gingen anschließend auf die Straße, um den angeblichen Sieg zu feiern. In Hochburgen von Diallos Partei UFDG wurde dem Medienbericht zufolge die Polizeipräsenz verstärkt. Erste Ergebnisse werden an diesem Mittwoch erwartet. Erhält kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen, kommt es am 24. November zu einer Stichwahl.

Bei der Präsidentenwahl am Sonntag traten insgesamt zwölf Kandidaten an, darunter auch Amtsinhaber Alpha Condé. In den vergangenen Monaten war es zu Ausschreitungen mit mindestens 50 Toten gekommen, weil die Opposition die Kandidatur Condés als unrechtmäßig betrachtet. Der 82-Jährige trat ein drittes Mal an, obwohl die Verfassung nur zwei Amtszeiten erlaubt.

Condé beruft sich auf eine umstrittene Verfassungsänderung vom Frühjahr, wodurch frühere Amtszeiten nicht gezählt würden. Guinea mit etwa zwölf Millionen Einwohnern verfügt über große Bauxitvorkommen, zählt aber zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.