Mennoniten starten Jubiläum "500 Jahre Täuferbewegung"

Kreuz schwimmt auf Wasser ls Zeichen für Taufe
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Mennoniten glauben, dass die Taufe ausschließlich dann praktiziert werden sollte, wenn die zu Taufenden sich bewusst für den Glauben entscheiden (Gläubigentaufe). Die Taufe kann durch Untertauchen, Begießen oder Besprengung praktiziert werden, auch in Flüssen oder Seen. (Quelle Wikipeia)
Mennoniten starten Jubiläum "500 Jahre Täuferbewegung"
Mit einem Gottesdienst in der Hamburger Mennonitenkirche ist am Samstag das internationale Jubiläum "Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525-2025" gestartet.

Ähnlich wie zum Lutherjahr 2017 sind fünf Themenjahre bis 2025 geplant. Erinnert wird 2025 an die erste Glaubenstaufe der Täuferbewegung in Zürich. Veranstalter des Jubiläums ist der Verein "500 Jahre Täuferbewegung 2025".

Die Mennonitenkirche zu Hamburg und Altona.

Die Täuferbewegung war neben der Wittenberger durch Martin Luther und der Schweizer Reformation durch Huldrych Zwingli und Johannes Calvin die dritte reformatorische Strömung im 16. Jahrhundert. Die Täufer setzten sich für radikalere soziale Reformen im Christentum ein als andere Reformatoren. Die Mennoniten sind eine der historischen Friedenskirchen, weil sie schon früh jede Form von Krieg und Gewalt ablehnten. Kennzeichen der Gemeinden ist die Taufe von mündigen Menschen statt von Kleinkindern. Den Begriff "Wiedertäufer" lehnen die Mennoniten aber ab. Die Ortsgemeinden sind weitestgehend autonom. Höchste Autorität ist die Bibel.

Das Spektrum der täuferischen Kirchen geht aber über die Mennoniten hinaus: Zum Jubiläumsauftakt in Hamburg eingeladen hatten neben der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) auch der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG), zu dem Baptisten- und Brüdergemeinden gehören.

Die Tradition der Täuferbewegung habe zu einem modernen Verständnis von Religionsfreiheit beigetragen, schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Grußwort. Dazu zähle das Beharren auf der Freiheit des Einzelnen, der Begrenzung staatlicher Macht in Glaubensfragen und der Ablehnung von Gewalt.

Der Initiative zum Jubiläum gehe es darum, aus der Geschichte für den heutigen Glauben und das gesellschaftliche Engagement zu lernen, sagte die Vereinsvorsitzende, die Mennonitin Astrid von Schlachta. Das Motto "Gewagt!" soll an den mutigen Einsatz der Täufer für ihre Anliegen erinnern.

Die Eröffnung des Täuferjubiläums wurde in der Mennonitenkirche in Hamburg-Altona gefeiert. Nach einer Podiumsdiskussion mit Vertretern von Freikirchen und dem Beauftragten der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), folgte am Abend der Ökumenische Eröffnungsgottesdienst. Er wurde per Live-Stream übertragen.