Düsseldorf (epd). NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die am Wochenende veröffentlichte Enzyklika von Papst Franziskus begrüßt. "Diese Denkschrift von Papst Franziskus sollten wir sehr aufmerksam lesen", sagte Laschet der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Der Titel "Fratelli tutti - Über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft" sei "für unsere zerrissenen Gesellschaften das richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt". Der Ministerpräsident hatte den Papst vergangene Woche bei einer Privataudienz in Rom getroffen.
Laschet nannte die Enzyklika "eine eindringliche Mahnung gegen Nationalismus und ein wegweisendes Plädoyer für mehr Multilateralismus". Franziskus fordere uns alle zu mehr Kompromissbereitschaft für globale Lösungen und mehr Einsatz in internationalen Organisationen auf und treffe damit den Kern vieler Konflikte dieser Tage. "Für Franziskus lautet völlig zu recht eine Lehre auch der Covid-19-Pandemie: Kein Rückzug in nationalstaatliche Kleinräumigkeit, sondern Nächstenliebe und Zusammenarbeit mit globaler Perspektive", sagte Laschet der Zeitung.
Die Enzyklika setze sich mit allen großen Fragen dieser Zeit wie Umwelt, Klima, Wirtschaft, Entwicklung, Migration, Frieden und Menschenrechten auseinander und lege ihren Bezug zueinander dar. "Dass er sich dabei explizit auf die Inspiration aus dem Austausch mit anderen Religionen und Kulturen bezieht, unterstreicht die große Dialogbereitschaft von Franziskus", sagte Laschet.